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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 638

1859 - Lübeck : Rohden
638 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. den Gesetze vorher zu berathen und gutzuheißen. Die Kammern dursten die Minister in Anklagestand versetzen, und welche Minister „das Vertrauen der Kammer verloren hatten", mußten abtreten. Mit dieser Charte war Ludwig Xviii. bei seiner Wiedereinsetzung dem französischen Volke 1813 entgegengekommen. Aber wie hatte er diesen gährenden Vulcan durch dergleichen Verfassungsformen beruhigen kön- nen? Und hätte er auch noch größere Rechte dem Volke eingeräumt, niemals würde doch die republikanische, die revolutionäre Partei (die linke Seite der Kammer) sich zufrieden erklärt haben. Und hätte er auch die alten Stände in alle ihre Rechte eingesetzt und nach Mög- lichkeit den Glanz und die Formen des alten Königshofes wieder her- gestellt, so würde er den Verdruß der königlich gesinnten Partei (rechte Seite der Kammern) über die Verluste, die sie während der Revolu- tion erlitten, und ihren Haß gegen die Anhänger Rapoleon's nie beschwichtigt haben. Nur Buße, gründliche Buße für alle Schanden und Thorheiten, Verbrechen und Laster seit 50 und mehr Jahren hätte Frankreich wieder in die rechten Geleise zurückführen können, und die wollte es nicht thun und wird es nicht thun. Elend schwankte es hin zwischen Opposition links und Opposition rechts, berufenen und wie- der aufgelösten Kammern, neu eintretenden und wieder zurücktretenden Ministerien, Ausnahmegesetzen und Verschwörungen. Da war an keine Beruhigung der Parteien zu denken, denn das heillose Princip der Regierung blieb stets dasselbe, daß die obrigkeitliche Gewalt, wenn nicht vom Volk ausgehe, doch mit dem Volke zu theilen sei. Diese jämmerlich haltlose Regierungsform, dies Zweikammersystem mit beständigem Minifterwechsel und Gesetzgebung durch zufällige Mehr- heit oder Minderheit Einer Stimme galt nun sämmtlichen Liberalen in allen Ländern des europäischen Continents als das höchste politi- sche Gut und erstrebungswürdigste Ziel. Denn leider waren durch den langen Verkehr mit französischen Heeren und Ideen Massen von Li- beralen unter allen Völkern zu finden, in Italien und Spanien, in Dänemark und Rußland, in allen Ländern, die unter absoluter Kö- nigsherrschaft gestanden hatten. In Rußland freilich sah Kaiser Alexander und noch mehr sein nüchterner und pflichtgetreuer Nachfolger Nico laus (1825—55) sehr bald, daß die französi- schen Ideen nur eine heillose Verwirrung der Gemüther und ruch- lose Thaten zur Folge hätten, und kam schnell davon zurück. So auch in Oestreich. Dagegen Spanien und Portugal, die italie- nischen Staaten, endlich auch Griechenland, das sich von der türkischen Herrschaft losriß und 1822 zu einer Republik, 1832 zu

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 640

1859 - Lübeck : Rohden
640 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. tägiger Barricadenkampf in Paris endigte mit der Versagung der kö- niglichen Familie aus Frankreich und mit der Erhebung des „Bür- gerkönigs" Louis Philipp aus der Seitenlinie der Orleans auf den neubefleckten und geschwächten Thron. Wie ein zündender Funke fiel diese französische Julirevolution in den überall aufgehäuften Zun- der der „liberalen" Mißstimmung. Belgien riß sich von Holland los und wurde unter Zustimmung der Großmächte zu einem besondern Königreich mit französischer Verfassung erhoben. Polen versuchte seine verlorene Unabhängigkeit wieder zu gewinnen, wurde aber nach zweijährigem harten Kampf durch die russischen Heere überwältigt. In Spanien und Portugal brachen neue verheerende Bürgerkriege aus. In Italien konnte der Geist der Empörung nur durch den Einmarsch östreichischer Truppen gedämpft werden. Die Schweiz war von Hader und Spaltungen erfüllt, und ward durch Aufnahme einer Masse politischer Flüchtlinge, besonders Polen, der Mutterschooß fortwährender Unruhen und Revolutionsversuche in sämmtlichen Nach- barstaaten. Selbst in England regten sich aufständische Versuche und eine Reform des Parlaments nach französischen Principien ward durch- gcsetzt. Wie hätten die deutschen Länder davon unberührt bleiben sollen? Unmittelbar nach der französischen Julirevolution brach in Braun schweig ein Aufruhr aus, der Fürst des Landes ward ver- jagt, sein Bruder mußte eine liberale Verfassung bewilligen. Die Fürsten von Hessen-Cassel und Sachsen wurden gezwungen, ihre Herrscherrechte mit Mitregenten zu theilen und gleichfalls liberale Ver- fassungen anzunehmen. Aehnlich ging es mit Hannover, welches damals noch mit England verbunden war (1837 nach dem Tode Wil- helm's Iv. von England bekam Hannover wieder seinen eignen König, Ernst August, und die liberale Verfassung ward etwas ein- geschränkt). Die Partei der Liberalsten aber im südlichen Deutsch- land, die linke Seite in den Kammern, und Alles, was von unruhigen Geistern und politisch überspannten oder sittlich verkommenen Menschen sich zu ihnen hielt, suchten die revolutionären Bewegungen noch ganz anders in ihrem Sinne auszubeuten. Sie wollten ganz Deutschland zu einer großen „untheilbaren Republik" machen, und alle Nachbar- staaten desgleichen. Auf dem sogenannten Hambach er fest (1832), wo 30,000 solcher verwirrter und thörichter Köpfe beisammen waren, ward dieser Plan öffentlich verkündigt, und zu Frankfurt sollte durch Zersprengung der Bundesversammlung mit der Ausführung begonnen werden. Aber das ganze Unternehmen scheiterte in kläglicher Weise und strenge Verordnungen und Maßregeln der Regierungen gegen die

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 641

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. 641 Unruhestifter in den Zeitungen und in den Kammern brachten bald Alles wieder zur Ruhe. Aber nur äußerlich. Im Innern der Ge- müther dauerte die Gährung fort und sollte nach einem neuen An- stoß von Frankreich her zu einem furchtbaren Ausbruch führen. Dort hatte sich der König Louis Philipp durch schlaue Benutzung der Umstände achtzehn Jahre auf dem erschlichenen Thron zu erhalten ge- wußt, unter unaufhörlichem Ministerwechsel, Aufständen, Barricaden, Höllenmaschinen, Mordversuchen, unter dem wüthenden Haß der Re- publikaner und Communisten, welche ganz Frankreich mit einem Retz von geheimen Gesellschaften und Verschwörungen bedeckten, unter dem geheimen Groll der Legitimisten, welche das Haus Bourbon, und der Bonapartisten, welche den jungen Louis Napoleon auf den Thron wünschten. Louis Philipp glaubte sich hinlänglich gedeckt, wenn er die Wohlhabenheit der Mittelclassen (besonders zu Paris) zu för- dern suchte. Er schien kein höheres Menschenglück zu kennen, als den Reichthum, und soll sich selbst an Handelsunternehmungen be- theiligt haben. Eine furchtbare Sittenlostgkeit war unter seiner Re- gierung in ganz Frankreich, besonders unter den höheren Ständen offenbar geworden. Die gemeinsten Verbrechen, als Mord und Dieb- stahl wurden von den höchstgestellten Personen, von Herzögen und Grafen verübt. Jedermann sah oder ahnte, daß ein Wechsel, ein Um- schwung erfolgen müsse. Der Herr Gott hatte es dem Könige selbst durch den plötzlichen Tod seines Sohnes und Nachfolgers in's Herz gedonnert (1842). Endlich erging auch über ihn das Gericht, und eine neue Revolution zu den unzähligen anderen Revolutionen schuf Frankreich abermals zu einer Republik um (1848). Es war das das Werk einer über den ganzen Westen und Süden Europa's ver- breiteten republikanischen Partei, welche unter dem Namen junges Italien, junges Frankreich, junges Deutschland, junges Polen, junges Europa die tollsten Hitzköpfe und haltlosesten Vagabunden und ver- kommensten Bösewichter in ihren Reihen vereinigt und 1846 und 1847 schon in Posen , Krakau und Galizien, in der Schweiz, in Rom und dem übrigen Italien ihre empörerischen Unternehmungen begonnen hatte. In Frankreich fand sie trefflich bereiteten Boden. In einem Umsehen, ohne viel Vorbereitung, in wenig Stunden war das hohle und wurzellose Julikönigthum umgestürzt und eine provisorische Re- gierung eingesetzt. Jndeutschland war Baden, zwischen Schweiz und Frankreich eingeklemmt, der trefflichste Stützpunkt. Dort konnte ohne Weiteres die Republik proclamirt werden. In Wien, in Berlin war trefflich vorgearbeitet. Ehe man sich's versah, war die Regie- v. Rohden, Leitfaden. 41

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 563

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 2. Die Revolutionen in England und der Deismus. 863 päpstliche Einfluß. Dazu kam dann der voreilige und unbesonnene Eifer des Erzbischofs Laud, der durch die Einführung der bischöflichen Kirchenverfassung und Gottesdienstordnung ganz Schottland in Aufruhr brachte und in England alle puritanischen und presbyterianischen Refor- mirten zur äußersten Widersetzlichkeit aufftachelte und sich die Schaar der Independenten und Levellers groß zog, die von der Verwerfung alles kirchlichen Regiments bald bis zur Verwerfung alles König- thums fortschritt und völlig in die Bahn der ehemaligen Münzer- schen und wiedertäuferischen Fanatiker in Deutschland einlenkte. Wäh- rend aber der König Karl I. ein durchaus haltungsloser, unzuverlässi- ger und schwankender Mann war, der Niemand Vertrauen einflößte und durch seine Eingriffe in die verfassungsmäßigen Rechte der Na- tion eine allgemeine Mißstimmung gegen sich und die königliche Re- gierung überhaupt erregt hatte, stellte sich an die Spitze der religiö- sen Eiferer Cromwell, ein Mann von außerordentlichem Talent, von eiserner Festigkeit und glühendem Eifer. Was Wunder, daß ihm der Sieg zufiel? Schon war es zum Bürgerkrieg gekommen. Dem königlichen Heere stand ein Parlamentsheer gegenüber. Diesem Par- lamentsheer aber wußte Cromwell seine puritanische Begeisterung einzuhauchen; eine streng sittliche Mannszucht, Psalmensingen, Gebet, biblische Vorlesungen fand man in jedem Zelt; alle Gemüther waren durchdrungen von der Nothwendigkeit, den bisherigen Unruhen und Verwirrungen durch Aufrichtung eines wahrhaft christlichen (pu- ritanischen) Staatswesens ein Ende zu machen. Um einen solchen Gottesstaat aber aufrichten zu können, schien es unvermeidlich, das Kö- nigthum abzuschaffen. So däuchte am Ende die Hinrichtung des Kö- nigs der immer mehr sich erhitzenden puritanischen Partei eine reli- giöse Pflicht. Am 30. Januar 1649 fiel Karl's Haupt auf dem Schaffet. Cromwell, obgleich er anfangs den Königsmord nicht hatte zugeben wollen, war doch durch seine inneren Gesichte und Ein- gebungen, denen er mehr traute als Gottes Wort, und durch seine alttestamentlich theokratischen Erwartungen und Pläne zuletzt zur Zu- stimmung bewogen. Jetzt stand er an der Spitze einer puritanischen Republik. Und wie verwirklichte er nun seinen erträumten theokrati- schen Staat eines heiligen Gottesvolks? Er vernichtete die katholische Macht in Irland, er zersprengte das Heer der Königsfreunde (Roya- listen) und das Parlament, welches ihm die Alleinherrschaft streitig machte, und ließ sich durch ein neuberufenes, aus gottesfürchtigen aber beschränkten Puritanern zusammengesetztes Parlament die königliche Gewalt unter dem Titel eines Protectorö übertragen. Allein das

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 592

1859 - Lübeck : Rohden
592 Xxv. §. 7. Die französische Revolution. lichkeit dieser Elenden sah, ließ sie ans feiger Schwachheit ruhig ge- währen. Sie verlangten einmal, zweimal Notabelnversammlungen, Ludwig berief einmal und zweimal Notabeln — ohne Gewinn. Sie verlangten die Aufhebung des Parlaments, er hob die Parlamente auf; sie wünschten ihre Wiederherstellung, er stellte sie wieder her. Sie glaubten, daß Reichsftände berufen werden müßten, er rief die Reichsstände zusammen — ein getreues Echo, aber kein König. Und als nun 1789 die Reichsstände beisammen waren, die Minister keinen Rath mehr wußten, dagegen die kecken Stimmführer aus den Stän- den heraus anfingen, zu gebieten, da gehorchte der König, wieder nicht minder furchtsam, dem herrischen Ansinnen jener trotzigen Män- ner, vor allen Dingen dem reichbegabten, aber sittlich schon tief herab- gewürdigten Mirabeau. Der König will eine getrennte Bera- thung der drei Stände, Mirabeau will ein Aufgehen des Adels und der Geistlichkeit im dritten Stand, eine ungetheilte National- versammlung, und der König giebt nach. Der König will seine Minister entlassen und neue berufen, die Führer der Nationalversamm- lung verlangen die Beibehaltung des eitlen und rathlosen Ne cker, und der König giebt wieder nach. Die tausend Strudelköpfe, die in der Nationalversammlung saßen, waren Herren von ganz Frankreich und beschlossen und rissen nieder und setzten fest, was ihnen heute oder über Nacht eben in den Sinn kam. Ohne Weiteres schafften sie alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit ab, alle Privilegien der Provinzen, der Städte, der Zünfte und Corporationen, rissen tausend- jährige geheiligte Bande auseinander, raubten willkürlich fremdes Eigenthum, und — der König bestätigte, genehmigte Alles und Alles, bis Nichts mehr zu bestätigen und genehmigen war. Auch sein eig- nes Erniedrigungsurtheil, den Beschluß, daß des Königs Widerspruch die Beschlüsse der Nationalversammlung nur aufschieben, nicht verhin- dern solle, hat der unglückliche Monarch unterzeichnet, und eine soge- nannte Constitution, welche das Volk mit seinen Wahlmännern und Erwählten zum Herrn, ihn aber zum Diener machte, hat er mit ausgebreiteten Händen „am Altäre des Vaterlandes" beschworen. Und doch hatte er längst erfahren, was es heiße, das Volk, die Masse, den Pöbel ztim Herrn haben. Auch die Nationalversammlung hatte es erfahren. Berathungen, Erfahrungen, Gründe, Thatsachen — das alles hatte längst keine Geltung mehr; nichts als die rohe Gewalt des von rasenden Führern geleiteten Pöbels'. Was der Pöbel, na- mentlich der Pariser Pöbel verlangte, das mußte die Nationalver- sammlung beschließen; was der Pöbel that, die scheußlichsten Gemein

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 593

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 7. Dir französische Revolution. 893 heiten und Verbrechen, das mußte der König gutheißen. Die Pa- riser Citadelle, die Bastille, ward unter greulichen Abschlachtungen vom Pöbel zerstört, und der König — billigte das. Die königlichen Trup- pen in Paris wurden vom Pöbel meuterisch überfallen, es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, diese elenden Haufen zurückzuwerfen; aber sie durften sich nicht wehren, sie mußten sich aus der Stadt, aus der Umgegend zurückziehen, wehrlos übergab der König sich und seine Treuen den thierischen Leidenschaften der gereizten Pöbelrotten. Er „wollte nicht, daß um seinetwillen ein Tropfen Bürgerblut vergossen würde," und sah nicht ein, daß er durch seine pflichtvergessene Weichher- zigkeit ganz Frankreich in einen ungeheuren Pfuhl unschuldig vergossenen Blutes verwandelte, in dem auch er selbst mit all den Seinigen ersticken sollte. O wie haben sie gegen ihn um Rache geschrieen, alle die Seelen Derer, die um des Unverstandes und der feigen Gutherzigkeit des Königs willen unter den Mordfäusten der Pikenmänner und Kan- nibalen in Paris und ganz Frankreich einen martervollen Tod erdul- deten. Alle die getreuen Freunde des Königs, welche ohne Weiteres auf den Straßen aufgegriffen und an die Laternenpfähle aufgeknüpft wurden, alle die Köpfe der bis in den Tod getreuen Leibgardisten, die auf Piken vor dem Wagen des Königs her mit rasendem Tanz und Gebrüll von Versailles nach Paris geschleppt wurden, alle die in ihren Schlössern und Landhäusern niedergemachten Adligen, die er- schlagenen, ersäuften, niedergestoßenen, erschossenen oder erwürgten ruhigen Bürger der treuen Städte, sie klagten laut den schwachen König an, daß er seines Amtes nicht wahrgenommen, daß er das Schwert, welches Gott ihm anvertraut, zu verbrecherischen Ge- waltthaten dem Pöbel in die Hände geliefert habe. Und schon wurde das Schwert wider ihn selber gekehrt. Schon, als die tobende Rotte von Taugenichtsen und Megären mit dem Nationalgardehelden, dem schwachköpftgen und haltlosen La faye tte an der Spitze, den Monar- chen als einen Gefangenen aus seiner Residenz Versailles nach Paris holte, hatten sie das Leben der Königin und sein eignes Leben be- droht. Aus der Gefangenschaft in seinem Schlosse in Paris war dann kein Entweichen mehr. Da er es im Juni 1791 versuchte und schon fast die Grenze erreicht hatte, ward er erkannt und als ein ent- sprungener Sträfling zurückgebracht, als ein zum Tode verurtheilter Miffethäter in den Gemächern seines Schlosses bewacht. Ein Jahr später ertönte das toddrohende Wuthgebrüll des trunkenen Mörder- haufens schon in den Gängen und Sälen, in dem Cabinet des Kö- nigs selbst, schon streckten sich nach der geheiligten Person des Königs v. Rohdcr», Leitfaden. 38

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 596

1859 - Lübeck : Rohden
096 Xxv. §. 7. Die französische Revolution. ersten zu kosten. Wie sanken seine Paläste in Asche, wie wurden seine Wappen zertrümmert, seine Schätze geraubt, seine Besitzungen zerstreut — die Hälfte endete auf dem Schaffst, die andere Hälfte lebte in trauriger Verbannung in der Fremde und mußte zum Theil durch ihrer Hände Arbeit sich ein kümmerliches Auskommen suchen. Und die Geistlichkeit? Wie lange hatte die gesummte jansenistische Partei (S. 587) schon gegen das ganze katholische Kirchensystem geeifert, in die allgemeinen Forderungen nach Freiheit und Ungebundenheit eingestimmt. Sie waren die Ersten gewesen, welche in der Nationalversammlung sich mit den Abgeordneten deö Volks vereinigt hatten. Ein Bischof hatte zuerst den Vorschlag gemacht, die geistlichen Güter als Staatseigen- thum anzusehen und zu verkaufen. Da, meinten sie, hätten sie der Macht Babel's (Rom's) einen gewaltigen Schlag beigebracht. Nun erst, hieß es, werde die Geistlichkeit, ihres Vermögens beraubt, gezwun- gen sein, sich wahre Verdienste zu erwerben. Aus den Vätern, Leh- rern und Seelsorgern der Gemeinden, die bisher nur dem Papst und der Kirche verantwortlich waren, wurden jetzt wählbare und ab- setzbare Beamte der Nation, die ihren Sold aus der Staatscasse empfingen und den Staatsgewalten ihren Eid leisten mußten. Es ist wahr, eine große Zahl treuer Priester verweigerte den Eid — aber die meisten von ihnen mußten fliehen, sich verbergen oder durch die Guillo- tine sterben. Die übrigen, welche die Tollheiten der Volksbeglücker mitmachten, wurden vom Papst in den Bann gethan, von allen ernste- ren und treuen Gemüthern namentlich unter dem Landvolk verachtet und gemieden. Auch sie fanden, meist selber von peinigenden Ge- wissensbissen verzehrt, ihr Ende in dem weitgeöffneten Abgrund von Blut und Leichen, der sich nach der Hinrichtung des Königö über ganz Frankreich immer schrecklicher aufgethan, und das ganze Land und Volk dem König nachzuziehen drohte in den Fluch einer gänzlichen Vernichtung. Aber es waren den frömmeren Seelen noch größere Schrecken aufbehalten als Kerker und Guillotine. Elende Buben unter den Prie- stern, die ihre Seele um ein bischen Pöbelgunst verkauften, mit dem Erzbischof von Paris an der Spitze, erklärten Ende 1793 alle Predigt des Evangeliums, das ganze Christenthum für eine große Lüge, für einen infamen Betrug, und der Convent decretirte, das Christenthum sei abgeschafft. Bei Todesstrafe durfte kein Mensch mehr beten, singen oder Erbauungsbücher haben, die Kirchen wurden geplündert und zer- stört, die Glocken eingeschmolzen, die Altäre und heiligen Gefäße ge- schändet, die Gräber entweiht, selbst die christliche Zeitrechnung umge- stürzt und ein heidnisch-republikanischer Kalender eingeführt. O ihr armen, reinen, zarten, jungfräulichen Seelen, was mögt ihr in solcher Schreckenszeit des Antichristenthums empfunden haben, wo man in gieriger Lüsternheit euch herausriß aus dem Schooß eures stillen Fa- milienkreises, um euch schamlos entblößt im altheidnischen Götterkoftüm als Vernunftgöttinnen unter der zuchtlosen Pöbelrotte auf einer Bahre sitzend einherzutragen, halbnackte, unfläthige Männer und Weiber mit greulichen Schandgesängen vor euch hertanzend, und die Feste der Ver- nunft mit viehischer Trunkenheit und Unzucht feiernd. Ach wie viel

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 597

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 7. Die französische Revolution. 597 Unschuld ist da gemordet, wie viel Todessamen da in die jugendlichen Herzen und Leiber eingesäet! Wie glücklich waren dagegen noch die Hunderttausende zu preisen, welche, ersäuft, oder von Kartätschen zer- schmettert, oder vom Fallbeil getroffen, ein schnelles, muthiges Ende nahmen. Auch die Todesschrecken verlieren ihre Wirkung durch die tägliche Gewöhnung. Da man täglich nichts Anderes als Blut und Leichen sah, ward man gegen den Anblick abgestuinpft, da man stünd- lich die Abführung in's Gefängniß oder vor das Tribunal erwarten mußte, so gewöhnte man sich an den Gedanken und sah dem schreck- lichen Augenblick mit verhältnißmäßiger Ruhe entgegen. In den Ker- kern traf man jederzeit die beste Gesellschaft. Alles, was vornehm, reich, gebildet, in irgend welcher Weise ausgezeichnet war, das hatten die Schreckensmenschen des Convents dorthin gebracht. Der franzö- sische Leichtsinn wußte sich auch in dieser schauerlichen Zeit sein Ver- gnügen zu suchen. In dem Kerker selbst, nur wenig Schritte von der Guillotine scherzte, sang und lachte man, erlustigte sich, wo man's ha- den konnte, bei Wein und Braten und setzte eine Ehre darein, sich mit Standhaftigkeit zum Tode führen zu lassen. Und wie hätte das ge- meine Volk, dieser entartete Haufe nicht gleichgültig werden sollen gegen die unzähligen Hinrichtungen. Wo man täglich die Karren mit den Verurteilten zum Richtplatz fahren sieht, täglich 30 bis 40, gar 60 bis 80 Häupter auf demselben Platze fallen sieht, wo die edelsten Namen, wo Männer und Frauen, wo die eben noch mächtigsten Führer und Volksredner um die Wette das Blutgerüst besteigen und Alle mit heiterm Muthe oder angenommener Gleichgültigleit zum Tode gehen, da ist es kein Wunder, daß man zuletzt selbst vergißt, was das Men- schenleben denn eigentlich auf sich hat. Da war es denn etwas ganz Neues, Unerhörtes, Grausiges, als gegen Ende der Schreckenszeit ein elendes Weib, eine ehemalige Maitreffe Ludwig's Xv-, auf die Blut- buhne geschleppt wurde, und unter all den ruhigen, gefaßten, gleichgül- tigen Delinquenten in entsetzlicher Todesangst mit Zetergeschrei und Flehen um ihr Leben, überall sich anklammernd, wehrend, sträubend, unter schrecklichen Konvulsionen dahinfuhr. Das brachte auch bei den rohesten Zuschauern allerlei Gedanken hervor, da fing man an sich zu besinnen, was man denn eigentlich thue, in welches Meer von Blut man hineingewatet sei, wohin man auf diesem Wege endlich kommen werde. Denn schon waren alle Häupter, Führer und Väter der Revolu- tion von demselben gräßlichen Schlund verschlungen worden. Zuerst vor und nach der Hinrichtung des Königs tödtete man doch nur die königlich gesinnten Freunde der Ordnung und des Christenthums. Nachdem man aber mit den Anhängern des Königthums glaubte auf- geräumt zu haben, tödteten die wilden oder rothen Republikaner (Berg- partei) die gemäßigten, anständigen, ehrbaren Republikaner (Gironde). Dann wurden die wilden Republikaner wieder von noch wilderen als Volksverräther umgebracht, bis zuletzt nur noch ein Paar der wildesten übrig blieben, eingefleischte Teufel, welche der ganzen Welt gern den Hals abgeschlagen hätten, um sich selbst zu Alleinherren zu machen. An ihrer Spitze Robespierre, dieser seichte Kopf mit einem halben

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 598

1859 - Lübeck : Rohden
598 Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. Dutzend verbrauchter Redensarten von Freiheit und Völkerglück, aber mit glühender Seele nach der Alieingewalt trachtend, ohne Gefühl, ohne Rücksicht, ohne Erbarmen, ohne Verständniß für irgend Etwas außer für seine eigne Person und seine Leidenschaften. Wie zitterte Frankreich vor ihm! Von feinen Winken hingen die Jakobiner ab, von den Jakobinern wieder der Convent und der Sicherheits- und Wohl- fahrtsausschuß und der Bürgerrath von Paris und die 40,000 Revo- lutionstribunale in allen Gemeinden Frankreichs und die ganze Revo- lutionsarmee und die Tausende von Henkersknechten im ganzen Lande. Täglich wurden seine Todtenlisten länger, sein Haß fürchterlicher, sein Mißtrauen unversöhnlicher. Seine besten Freunde und Anhänger wa- ren keine Stunde ihres Lebens sicher. Aber auch der Schrecken, auch die Furcht hat ihre Grenzen. Wie der geängstete Hirsch sich in seiner letzten Noch umwendet und auf den Jäger stürzt, so endlich der Ueberrest des Convents, so Paris und Frankreich auf seinen Tyrannen. Im Juni 1794 ward der blutigen Greuelwirthfchaft ein vorläufiges Ende ge- macht, Robespierre und sein scheußlicher Anhang waren die Letzten, welche die Guillotine hinwegraffte. Alles athmete auf, die Kerker wurden geöffnet, die gewöhnlichen Beschäftigungen wieder ausgenom- men, das Christenthum wieder geduldet, der feinere Ton wieder einge- führt. Die Gebildeten gewannen wieder das Uebergewicht über die zerlumpte Pöbelmasse, die Goldjugend schlug die letzten Zuckungen der alten Pöbelherrschaft nieder. Viele Flüchtlinge und Ausgewanderte kehrten zurück, man faßte die Möglichkeit einer Wiederherstellung des Königthums in's Auge. Aber es sollte erst noch etwas ganz Anderes kommen. Napoleon's Zwingherrschaft stand jetzt bevor. Vorläufig wurde seit 1795 die Regierung durch fünf Directoren geleitet. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. Die französische Revolution war nicht etwa ein Ereigniß, welches auf ein Land, ein Volk, eine Zeit beschränkt blieb, sondern es war wie ein in's Wasser geworfener Unrathhaufen — bis an's Ufer pflan- zen sich die Schwingungen des Wassers fort, und rund umher wird Alles schmutzig, gelb und trübe. Waren doch über ganz Europa bis in den äußersten Norden und Osten hin dieselben Gesinnungen, An- schauungen, Hoffnungen, Wünsche verbreitet. Der erste Schlag, der in Frankreich fiel,-erregte bei allen „aufgeklärten" Leuten in ganz Eu- ropa einen wahren Beifallssturm; eine zuversichtliche Erwartung, daß nun die ersehnte Zeit allgemeiner Glückseligkeit, Gerechtigkeit, Tugend und Freiheit gekommen sei. Zwar als nun das Spiel in Frankreich wei- ter ging, als die zähnebleckende Gier in aller ihrer viehischen Unzucht und Mordlust an's Ruder kam, da ging ein heilsames Erbeben durch alle ernsteren Seelen und sie wandten sich mit scheuem Entsetzen von solch kannibalischer Gemeinheit ab. So hat sich z. B. Schiller er- nüchtert, und nachdem er anfangs den französischen Patrioten laut zu-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 642

1859 - Lübeck : Rohden
642 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. rung Wiens, ja Oestreichs, in den Händen bartloser Studenten und Zeitungsschreiber; Staatskanzler Metternich ward vertrieben, Kaiser Ferdinand zur Flucht genöthigt, eine Nationalversammlung aufgerichtet, das ganze Kaiserreich bis in seine Grundfesten erschüttert. Und nicht viel besser ging es in jenen schimpflichen Märztagen des Jahres 1848 in Berlin. Auch dort, wie in allen Städten Deutsch- lands die verabredeten Forderungen: Preßfreiheit, Volksvertretung, Vereinsrecht, mündliches Gerichtsverfahren, Bürgerwehr u. s. w. Der König, der schon ein Jahr vorher die landständische Verfassung zum Abschluß gebracht hatte und einer freien Verfassung nicht abgeneigt war, gewährte fast Alles, was gewünscht wurde. Aber um die Ge- währung der Forderungen war es ja der nichtswürdigen Rotte nicht zu thun, sondern um Tumult, Aufruhr, Barricadenkämpfe, Minister- wechsel,- Nationalversammlung, Zeughausplünderung, Pöbelherrschaft, wie das alles denn auch in Berlin bis zum November 1848 reichlich zu sehen war. Die dritte deutsche Stadt, welche zum Hauptheerd der tollen Deutschthümlerei ausersehen war, war die Bundesstadt Frankfurt. Dort war die Bundesversammlung schnell beseitigt, und an ihrer Stelle tagte das Reichsparlament mit dem Erzherzog Jo- hann als Reichsverweser an der Spitze. Viele ehrenwerthe Männer waren da zusammen gekommen, die wirklich das Beste Deutschlands suchten, und Preußen an die Spitze eines einigen eng verbundenen Deutschlands, nicht mehr eines Staatenbundes, sondern eines Bun- desstaates stellen wollten. Aber sie gingen dabei nicht die Wege des Rechts und der Gerechtigkeit. Auf dem gewaltsamen und unordentlichen Verfahren konnte der Segen Gottes nicht ruhen. Die republikanische Partei in der Versammlung, längere Zeit grollend zurückgedrängt, brach immer offener hervor. Straßenkampf und schändlicher Meuchel- mord in Frankfurt, blutiger Barricadenkampf in Dresden (Mai 1849) und in mehreren preußischen Städten, offene Empörung der Pfalz und Badens, wo nach dem Abfall des Militärs der Großherzog ver- trieben ward, Einsetzung einer provisorischen Centralregierung in Stutt- gart, nachdem der republikanische Rest des Parlaments Frankfurt hatte verlassen müssen, — das waren die weiteren Maßnahmen und Erfolge der Freiheitshelden und Wühler. Aber es nabm Alles ein klägliches Ende. Wien war schon Ende October 1848 wieder in den Händen der kaiserlichen Truppen und die Lombardei mit Ve- nedig durch das Schwert des tapfern Radetzky den Empörern und ihrem Werkzeug, dem Piemontesenkönig Karl Albert wieder entris- sen. Berlin war im November 1848 durch die entschlossenen Mi-
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